Pilates ist ein figurformendes Ganzkörpertraining, in dem nicht einzelne Muskeln isoliert angesprochen werden, sondern ganze Muskelketten. Es verbindet in einzigartiger Weise Kraft mit Beweglichkeit. Muskeln werden gestreckt, die Körpermitte und die ganze Körpersilhouette gestrafft. Es führt zu einer besseren Haltung und Balance und harmonisiert Bewegungsabläufe im Alltag, sowie bei der Ausübung anderer Sportarten. Die Übungen sind sehr variable und können der Anatomie, Kondition und Zielsetzung jedes Einzelnen angepasst werden.
In erster Linie wird beim Pilates Training die oft vernachlässigte Tiefenmuskulatur des Rückens und der Körpermitte angesprochen, die besonders für eine gute, gesunde Haltung wichtig ist. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Fokussierung auf eine optimale Ausrichtung der einzelnen Körperteile zueinander, da Fehlhaltungen zu gesundheitlichen Problemen führen können. Ziel des Trainings ist ein harmonisches Verhältnis von Kraft und Flexibilität, was durch kontrollierte und präzise Ausführung der Übungen erreicht wird. Der Körper wird von innen heraus gestrafft. Festgelegte Atemmuster optimieren die Bewegungen. Das Bewusstsein für Fehlhaltungen wird geschult, wodurch negative Muster aufgegeben und durch effizientere ersetzt werden können.
Ideen hinter Pilates
1. Fokussierung und Konzentration
Pilates-Übungen starten in der Regel mit einer Entspannungsphase und geben so dem Trainierenden die Möglichkeit den Alltag abzustreifen. Die Übungen brauchen in ihrer Ausführung Konzentration, Kontrolle und geistige Zuwendung, um optimalen Nutzen für Geist und Körper daraus zu ziehen. Gedanklich und körperlich ist man nur im Moment und geht geistig erfrischt und körperlich angenehm durchgearbeitet aus dem Training.
2. Atmung
In den Übungen sind die Ein-und Ausatmungphasen genau festgelegt. Somit wird der Körper optimal in der Ausführung der Übungen unterstützt. Richtiges tiefes Ein-und Ausatmen versorgt den Körper mit frischem Sauerstoff, löst Verspannungen und verstärkt die Konzentration. Unser wichtigster Atemmuskel, das Zwerchfell ist bei den meisten Menschen ermüdet. Ihn zu fördern heißt durch seine anatomische Verbindung zur Wirbelsäule, die Haltung und Rumpfstabilität generell zu verbessern.
3. Zentrierung
Pilates Übungen fokussieren sich auf das Körperzentrum, das sogenannte Powerhouse. Es wird von innen nach außen gearbeitet, d.h. die tiefliegende Muskulatur des Bauches, des Rückens und der Beckenboden werden gezielt angesprochen. Diese Muskeln sind für die Körperhaltung und Ausrichtung der einzelnen Hauptkörperteile zu einander als auch für die Koordination unsere Bewegungen enorm wichtig. Dementsprechend werden alle Bewegungen besonders auch die der Arme und Beine aus der Körpermitte heraus als fließende Bewegung ausgeführt.
4. Kontrolle und Präzision
Selbstbeobachtung und Eigenkontrolle während der Ausführung der Übungen sind der Schlüssel zum effektiven Pilates-Training. Während der Körper an der muskulären Herausforderung wächst, wachsen die Fähigkeit der Körperwahrnehmung und Kontrolle. Konsequenterweise wird das Training dadurch immer effektiver, und die erworbenen Fähigkeiten der Selbst- wahrnehmung gehen in den Alltag über und wirken sich dort positiv aus. Egal ob man Basis Pilates oder hoch anspruchsvolles Advanced Pilates macht, der Prozess der präzisen, kontrollierten Ausführung bleibt immer lebendig und offen für den nächsten Schritt.